Betriebliche Gesundheitsförderung: Lohnt sich das?

Betriebliche Gesundheitsförderung: Beispiel Koch-Workshop
Gehört das Thema Gesundheit zum Berufsalltag oder ist's privat? Mal so, mal so. Wo verläuft die Grenze? Welche Rolle spielen die Arbeitgeber, wenn es um Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter geht. UND: Welchen Nutzen haben alle Beteiligten von solchen Maßnahmen?

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Es war einmal ein bunter Obstkorb für die Mitarbeiter. Zumindest für die, die im Büro tätig sind. Alle anderen hatten und haben davon meist nichts. Wie viel „Förderung der Gesundheit von Mitarbeitern“ steckt also wirklich in diesen Obstkörben drin? Und wie viel Marketing?

Dahinter liegt im Grunde die Frage: Was spricht die Mitarbeiter an, was nutzt ihnen, was bringt sie weiter? Und wie gut lassen sich diese individuellen Bedürfnisse in allgemeine Angebote verpacken. Wie frei können Projekte zur Gesundheitsförderung gestaltet werden, wenn Krankenkassen finanziell bezuschussen oder Steuervorteile genutzt werden sollen? Unterm Strich steht diese Fragen im Raum: Wer profitiert wie gut von all den Maßnahmen? Wer hat was davon? Wie stark geht’s um Gesundheit? Welche Rolle spielen finanzielle Interessen?

Ein kurzer Blick zurück: Mit dem Inkrafttreten wesentlicher Teile des Präventionsgesetzes am 25. Juli 2015 ging’s los. Das Schlagwort Gesundheitsförderung rückte in den Fokus von gesetzlichen Krankenkassen. Von Settings war die Rede: Angefangen in Kitas und Schulen bis hin zu Unternehmen (Betrieben). Die Menschen sollen in ihren Lebenswelten abgeholt werden. Bezieht sich die Maßnahme zur Gesundheitsförderung von Erwachsenen auf deren Arbeitsalltag, so ist von betrieblicher Gesundheitsförderung die Rede. Gesunde sowie fitte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das offizielle Ziel. Doch im Idealfall haben alle Beteiligten was davon: die Mitarbeiter persönlich und die Unternehmen sowie Krankenkassen zumindest mittel- bis langfristig. Sind Mitarbeiter gesünder, sind’s die Versicherten schließlich auch.

Gesellschaftlich bzw. gesellschaftspolitisch betrachtet, schlummert in der langfristigen Gesunderhaltung des Menschen enormes Potenzial. Aktueller Tendenz ist nach wie vor der, dass lebensstilbedingte Erkrankungen wie beispielsweise Fettleber oder Diabetes mellitus Typ 2 zunehmend in jüngeren Jahren diagnostiziert werden. Bleibt das Dilemma unerkannt, wird wertvolle Zeit verschenkt, um rechtzeitig gegenzusteuern.
Infolge der höheren durchschnittlichen Lebenserwartung kann sich wiederum die Therapiezeit verlängern, was mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Die Krux an der Geschichte: Diese Therapiekosten sind im deutschen Gesundheitssystem bekanntlich von allen zu schultern.

Nüchtern und rational betrachtet, ergibt sich: Werden Lifestyle bedingte Krankheiten gar vermieden oder zumindest aufgeschoben, lassen sich kostenintensive Therapiephasen verkürzen. Denn eines Tages wird sich die Frage stellen, wer’s denn bezahlen soll. Neben einer geringeren Ausgabenlast bedeutet Gesundheitserhalt genauso mehr Lebensqualität. Ein wahrlich hohes Gut.

Soweit zur Theorie und zum Idealbild. Faktisch wird heute weitaus mehr Geld in die Therapie über Medikamente investiert als in die Prävention. Fragt sich also, welche Kraft die ganze Thematik der „Gesundheitsförderung“ tatsächlich hat?   

Was ist Gesundheitsförderung?

Unter dem Begriff Gesundheitsförderung werden allgemein alle Maßnahmen zusammengefasst, die der Erhaltung und Förderung der Gesundheit des Menschen dienen. Demnach sind Gesundheitsförderung und Prävention (von Krankheiten) inhaltlich sehr ähnlich gelagert. So weit so theoretisch. Spannend wäre aus meiner Sicht eine Diskussion zur Frage: Wessen Aufgabe ist denn die „Förderung der Gesundheit des Menschen“? Die des Menschen oder des Erwachsenen selbst? Welche Rolle kann das Umfeld dabei spielen?

Gesundheit wird bekanntlich von allerlei Faktoren beeinflusst. Genau dort setzen letztlich alle Programme zur Gesundheitsförderung an. Es geht in der Regel um Bewegung, um Entspannung/Stressprävention, um Suchtprävention, um Ernährung und insgesamt um die Dinge, die sich in dem jeweiligen Bereich noch verbessern oder ändern lassen. Denn Gesundheitsförderung hat immer etwas mit Verhaltensänderung zu tun.

Die private Gesundheitsförderung (PGF) ist von der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) abzugrenzen. Haben die Maßnahmen keinen Bezug zum Arbeitsplatz und unterliegen der Selbstbestimmung, geht’s um private Gesundheitsförderung. Jeder entscheidet also  individuell, was umgesetzt werden soll. In der Praxis lassen sich BGF und PGF manchmal nur schwer voneinander abgrenzen. Denn BGF-Maßnahmen können das Bewusstsein der Mitarbeiter dahingehend für das Thema schärfen, dass in der Folge private Maßnahmen ergriffen werden und zum Beispiel diverse Kurse von Rückschule bis Yoga oder individuelle Ernährungsberatungen und Raucherentwöhnungsprogramme gebucht werden.

Was lässt sich betriebliche Gesundheitsförderung gestalten?

Zur betrieblichen Gesundheitsförderung zählen alle Angebote oder Maßnahmen, die direkt im Unternehmen für alle Mitarbeiter organisiert werden und während der Arbeitszeit stattfinden sowie vom Arbeitgeber finanziert werden. Doch wie passt das Themenfeld Ernährung in diesen Kontext hinein? Der Blick auf die Verhältnisse vor Ort machen häufig den Anfang. Wie sieht das Kantinenangebot aus? Welche Spielräume bestehen überhaupt zur Veränderung? Weiter geht’s mit Pausenzeiten und Pausengestaltung – wo wird wie gegessen? Wie sieht die Versorgung mit Getränken aus? Letztlich alles allgemein gehalten, eben in Bezug auf die Strukturen vor Ort im Betrieb.

Demnach wundert es nicht, dass in der Regel eine fundierte Analyse der Ist-Situation vorausgeht, auf dessen Ergebnissen ein Maßnahmenplan erstellt wird. Entweder verfügt eine Firma über Mitarbeiter, die sich um diese Belange vor Ort in direktem Austausch mit den Mitarbeitern kümmern oder das Unternehmen beauftragt Dritte damit. Die vorher definierten Ziele sollten messbar sein, so dass die Effizienz von Maßnahmen ermittelt werden kann. Zumindest die wirtschaftliche Effizienz. Subjektiv Wahrgenommenes lässt sich nicht so leicht messen.

Wohl dem Unternehmen, dass seine Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung in ein fundiertes Konzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) integriert. So lassen sich eine nachhaltige Wirkung und Verstetigung von Maßnahmen (zumindest theoretisch) erreichen.

Für welche Branchen ist betriebliche Gesundheitsförderung wertvoll?

Jede Branche kann von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) profitieren. Jedoch unterscheiden sich die Bedürfnisse von Unternehmen und ihren Mitarbeitern zum Teil sehr stark voneinander, so dass Standardkonzepte nicht automatisch in jeder Branche gleich gut anwendbar und in der Folge unterschiedlich effizient sind.

Spielt Schichtarbeit eine Rolle? Wird am Arbeitsplatz mehr gesessen oder gestanden bzw. sich bewegt? Welche Rolle spielt Lärm? Wie erfolgt die Planung von Pausen? Welcher Bereich (Entspannung, Bewegung, Ernährung) steht m Fokus?

Folgende Branchenbeispiele lassen schnell erahnen, dass eine für alle gültige Standardvariante in der Praxis wenig Sinn ergibt:

  • Verkehrswesen: u. a. Flug- und Zugbegleiter
  • Bildungswesen: u. a. Erzieher und Lehrer
  • Gesundheit: u. a. Pflegekräfte und Ärzte
  • Industrie: u. a. Mitarbeiter in der Produktion
  • Verwaltung (Büro)
  • Außendienstmitarbeiter

Was kann BGF leisten und was nicht?

Anfangs hieß es auf die Frage zum Nutzen diverser Angebote zur Gesundheitsförderung meistens: Zufriedenere Mitarbeiter, weniger Krankheitstage, insgesamt mehr Motivation und damit auch mehr Leistungsbereitschaft in der Belegschaft, mehr Produktivität im Unternehmen seien zu erwarten. Die Liste lässt sich fortsetzen. Eine Voraussetzung für gutes Gelingen sei, dass die Führungskräfte mit an Bord sind und die Gesundheitsförderung schließlich Teil eines Konzeptes zum Gesundheitsmanagement wird.

Nun sind einige Jahre seit der Einführung des Präventionsgesetzes vergangen. Folgende Fragen drängen sich auf:

  • Warum werden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Unternehmen gestartet?
  • Was kam in der Vergangenheit wie gut an?
  • Welche Resonanz kam und kommt von den Mitarbeitern?
  • Wer ist im Unternehmen für den Bereich BGM/BGF verantwortlich?
  • Wie werden die Maßnahmen finanziert?
  • Was funktioniert besonders gut? Was wird nachgefragt? Wo ist das Interesse hoch?
  • Würde BGF auch dann stattfinden, wenn keinerlei finanzielle Zuschüsse oder Steuersparmodelle im Angebot wären?
  • Wie viel Prozent der Mitarbeiter werden in einem Unternehmen durchschnittlich von den Maßnahmen erreicht?
  • Wie viele Unternehmen verfügen heute über ein Konzept zum Gesundheitsmanagement?

Wer bietet betriebliche Gesundheitsförderung an?

Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung werden von gesetzlichen Krankenkassen sowie von Unternehmen angeboten, die sich auf BGF-Maßnahmen spezialisiert haben und zumindest das gesamte Spektrum von Maßnahmen zur Verhaltensänderung beginnend bei Entspannung über Bewegung bis hin zu Ernährung mittels standardisierter Angebote abdecken.

Alle Gruppen an Leistungserbringern bieten ihre Angebote häufig auch direkt an, so dass Unternehmen beispielsweise bei Oecotrophologen direkt anfragen können, wenn’s um Vorträge, Workshops oder Einzelberatungen zu ernährungs- und lebensmittelrelevanten Themen geht. Vorteil der Direktbuchung besteht u. a. darin, dass die Angebote garantiert individuell und zielgerichtet auf die Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen zugeschnitten werden können.

Ehe Experten mit der Durchführung von Maßnahmen beauftragt werden, sollten die Ergebnisse der Ist-Analyse und ein dazu passender Maßnahmenplan vorliegen. Unternehmen, die über kein eigenes Fachpersonal im Bereich BGM verfügen, kann die BGF Koordinierungsstelle der gesetzlichen Krankenkassen eine Anlaufstelle sein. Über diese Plattform gelangen Anfragen wiederum zu den entsprechenden Krankenkassen.

Wer darf betriebliche Gesundheitsförderung anbieten?

Theoretisch dürfen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung von Jedem angeboten werden. Hierfür gelten keine rechtlichen Einschränkungen. Jedoch werden nicht alle Maßnahmen von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst, so dass indirekte Vorgaben zur Qualifikation einiger Gruppen von Leistungserbringern bestehen. Zumindest für diejenigen Unternehmen, die die Kosten hierfür nicht komplett eigenständig tragen (möchten).

Übernimmt eine Krankenkasse die Kosten anteilig oder komplett, so gelten deren Grundsätze. Das heißt, es muss sich um ausgebildete und bei Bedarf zusatzzertifizierte Fachkräfte handeln, damit die Maßnahmen finanziell von gesetzlichen Krankenkassen unterstützt werden können.

Nach Fachkräften mit fundierter Ausbildung und ggf. mehrjähriger Berufserfahrung zu suchen, ist allgemein empfehlenswert. Allerdings ist dieses Plus nur bei individueller Buchung von Experten möglich, die nicht von Dritten vermittelt werden.

Wer kann Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung buchen?

Im Grunde gilt: Je nachdem, wer die Maßnahmen bezahlt oder subventioniert, der bestimmt immer indirekt mit.
Hat sich eine Firma dazu entschieden, die Kosten selbst zu tragen, kann selbstverständlich auch das Unternehmen aussuchen, wer die Maßnahmen durchführt. Letztlich lässt sich nur über diesen Weg bestimmen, welche Personen später zur Leistungserbringung (wie es schön heißt) vor Ort erscheinen.
Achtung: Sollen dabei Steuern und Sozialabgaben gespart werden, dann gelten ein paar Auflagen für die Auswahl der sog. Leistungserbringer. Denn diese benötigen bestimmte Zertifizierungen.

Leistet die Krankenkasse einen Zuschuss oder übernimmt sie den Hauptanteil der Kosten oder gar die gesamte Summe, so erfolgt die Auswahl der Leistungserbringer durch die jeweilige Krankenkasse. Entweder werden Leistungserbringer wie Physiotherapeuten, Trainer oder beispielsweise Ernährungsfachkräfte direkt von der Krankenkasse angefragt und beauftragt oder die Krankenkasse gibt die Durchführung an ein Unternehmen ab, welches sich darauf spezialisiert hat. In diesem Fall hat das anfragende Unternehmen keinen Einfluss darauf, wer die Maßnahmen durchführt. Übernimmt die Krankenkasse die Kosten zumindest anteilig, werden den Mitarbeitern zudem die Vorteile einer Mitgliedschaft in der jeweiligen Kasse erläutert.

Wer zahlt betriebliche Gesundheitsförderung?

Im Regelfall zahlen Arbeitgeber die Angebote, die den Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten werden. Eine Aufteilung der Kosten zwischen Arbeiter und gesetzlicher Krankenkasse kann ebenfalls eine Lösung sein.

Hin und wieder leisten Mitarbeiter einen geringen Eigenanteil für einzelne individuelle Maßnahmen, was streng genommen bereits zur privaten Gesundheitsförderung zählt.

Nice to know für Unternehmen: Bis zu 600 Euro jährlich können pro Mitarbeiter in Maßnahmen zwecks Gesundheitsförderung investiert werden – frei von Steuern und Sozialabgaben (§ 3 Nr. 34 EStG).
ABER: Dies gilt ausschließlich für jene Maßnahmen, die den Anforderungen gemäß § 20 und § 20b SGB V entsprechen. Das heißt u. a., dass die Leistungserbringer jeweils spezielle Qualifikationen besitzen müssen.

Wie buche ich betriebliche Gesundheitsförderung?

Die Buchung von Angeboten kann direkt bei den Leistungserbringern getätigt werden. Genauere Hinweise bietet heute im Regelfall der Internetauftritt von Fachkräften aus den Schwerpunktbereichen (Bewegung, Ernährung, Entspannung, Suchtprävention).

Unternehmen, die über eine eigene Abteilung im Bereich Gesundheitsmanagement verfügen, steuern ohnehin die einzelnen Maßnahmen und können sie dementsprechend auf ihre Situation zuschneiden und alle Partner in den einzelnen Bereichen selbst auswählen. Das kann (muss aber nicht) in Abstimmung und letztlich auch in Co-Finanzierung mit einer gesetzlichen Krankenkasse ablaufen.

Alternativ bieten die gesetzlichen Krankenkassen eigene Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung, die in der Regel direkt über die jeweilige Krankenkasse buchbar sind. Jedoch beauftragen inzwischen zahlreiche gesetzliche Krankenkassen spezielle Firmen mit der Umsetzung der Maßnahmen, sprich mit der Leistungserbringung.

Neben diversen Veranstaltungen direkt im Unternehmen können klassische Präventionskurse Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung sein. Die Frage ist nur, ob die Mitarbeiter diesen Kurs gemeinsam durchlaufen sollen oder ob sich jeder seinen Kurs selbst auswählt.
Alle Kurse, die seitens der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) abgesegnet wurden, sind in der sog. Kurs-Datenbank verfügbar und somit buchbar und seitens der Krankenkasse bezuschussbar. Das stellt sich durchaus die Frage: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Mein Angebot für Unternehmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung

Die Gute Nachricht: Ich verfüge über die gesetzlich geforderte Zertifizierung (Zertifikat “Ernährungsberaterin VDOE”), damit Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung durch die Krankenkassen bezuschusst werden können und § 3 Nr. 34 EStG angewandt werden kann.

Der Klassiker sind zweifelsohne Webinare oder Workshops zu Ernährungsthemen und Lebensmittelfragen.
Doch nicht in jedem Unternehmen funktionieren Gruppenangebote im Sinne von “alle finden sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an Ort x ein” gleichermaßen gut. Denn wer erledigt währenddessen die Arbeit? Oder soll der Workshop oder das Webinar in der Freizeit stattfinden? Doch wie viele nehmen dann tatsächlich teil?

Kurzum: Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass kurzweilige Angebote mit individuellem Bezug das größte Interesse wecken.
Deshalb sind BIA-Messungen aus meiner Sicht gleich 2in1: Es gibt Zahlen, Daten, Fakten zur eigenen Körperzusammensetzung und gleichzeitig lässt sich in Folge-Events darauf beziehen oder daran anknüpfen. Idealerweise in 1:1 Beratungen, egal ob offline oder online.

Sicherlich verschwimmt an dieser Stelle die Grenze zwischen “betrieblicher” und “privater” Gesundheitsförderung. Zumindest formal.
Menschlich betrachtet nicht. Denn das Ziel ist stets gleich: Es geht darum, das eine oder andere Plus an Wissen zu sammeln und das eine oder andere gezielt am Essverhalten zu ändern. Die Vorgaben zur Umsetzung entstehen ja nur dann, wenn die Finanzierung zumindest anteilig über Gelder von Dritten geregelt wird.

Fazit: Lohnt sich das? Finanziell? Menschlich?

Aus meiner Sicht ja. Aber nicht um jeden Preis.

Ob sich’s finanziell lohnt, wird immer eine Einzelfallbetrachtung bleiben. Betriebliche Gesundheitsförderung bietet Unternehmen zumindest die Möglichkeit, den Mitarbeitern einen Benefit in Richtung Gesundheit anzubieten und im Gegenzug bis zur einer Summe von 600 € pro Mitarbeiter Steuern und Sozialabgaben zu sparen. Doch müssen diese Maßnahmen koordiniert werden. Findet das direkt im Unternehmen statt, entstehen automatisch Lohnkosten.

Werden die klassischen Obstkörbe (oder auch Gemüsekörbe) finanziert, Mittagessen bezuschusst oder gleich komplett finanziert oder die berühmten Teeküchen erweitert, kochende Mixer angeschafft, das Getränkeangebot erweitert, Kantinen umgestaltet, Fitnessstudios direkt im Keller des Unternehmenssitzes installiert, wöchentlich Massagen oder Yoga-Einheiten in der Mittagspause angeboten usw., usw. – die Liste lässt sich fortsetzen – so zahlt das durchaus auf das Konto “Motivation der Mitarbeiter” ein. Nicht unerheblich in Zeiten, wo die Suche nach Fachkräften immer mühsamer wird. Dennoch gilt: Die Maßnahmen sollten stets zu den Bedürfnissen der Mitarbeiter und zu den Voraussetzungen im Unternehmen passen. Nur weil etwas gerade “in” ist, muss es noch lange nicht gut für alle sein.

Menschlich betrachtet sind alle Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung dann sinnvoll, wenn sie einen Nutzen für die Mitarbeiter haben. Und den haben sie am ehesten dann, wenn die Bedürfnisse aller Mitarbeiter einbezogen werden. Nur so lässt sich ihr Interesse zum Mitmachen wecken. Einige Unternehmen nutzen BGM/BGF-Maßnahmen in Sachen Teambuilding – besonders beliebt sind an dieser Stelle das gemeinsame Kochen oder Grill-Events. Doch auch das will gut dosiert sein und hängt in der Praxis auch von der Größe eines Unternehmens ab.

Doch was nutzt eine von oben geplante Aktion, die die Belegschaft wenig bis gar nicht interessiert? Deshalb kann meiner Einschätzung nach die Reihenfolge nur lauten: 1) Schauen, was die Mitarbeiter wirklich brauchen und was sie interessiert und 2) überlegen, wie die Maßnahmen finanziert werden sollen und 3) welcher mittel- bis langfristige Nutzen für das Unternehmen zu erwarten ist.

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